Rübenanbau
- Anbaugebiete
Zuckerrüben werden insbesondere in den gemäßigten Klimazonen in Mitteleuropa und Nordamerika angebaut. Führend dabei sind Frankreich, Deutschland, Polen, USA und Russland. Schätzung der Anbauflächen 2020 |
- Bodenanspruch
Die Rübe bevorzugt tiefgründige und nährstoffreiche Böden mit guter Wasserversorgung. |
- Witterungsansprüche
Im Frühjahr benötigt die Zuckerrübe…
Im Sommer wird das Wachstum gefördert durch…
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- Boden- und Saatbettbereitung
Eine tiefe Bodenbearbeitung im Herbst oder Frühjahr vor der Aussaat ist notwendig, damit der Boden ausreichend gelockert ist. Eine anschließende Rückverfestigung des Bodens ist allerdings ebenso wichtig, damit das Saatbett eine gute Kapillarität aufweist. Beim Mulchsaatverfahren wird der Boden pfluglos bearbeitet, so dass das Stroh der Vorfrucht oder Pflanzenreste einer Zwischenfrucht an der Bodenoberfläche bleiben. Dadurch wird der Boden geschont und das Bodenleben, wie z.B. Regenwürmer gefördert. |
- Fruchtfolge
Zuckerrüben sollten nicht häufiger als alle 3 Jahre auf einem Feld angebaut werden, da Rüben nicht mit sich selbstverträglich sind. Das bedeutet, dass die Empfindlichkeit von Kulturpflanzenarten gegenüber Fruchtfolgekrankheiten und Schädlingen bei aufeinander folgendem Anbau zunimmt. Durch eine weite Fruchtfolge kann deshalb der Krankheits- und Schädlingsdruck reduziert oder vermieden werden. Positiv wirkt diesbezüglich auch der Anbau von Zwischenfrüchten (zwischen zwei Hauptfrüchten). Dadurch werden Nährstoffe konserviert, Schädlinge reduziert und die Grundlage für Mulchsaaten gelegt. |
- Aussaat
Zeitpunkt: Je nach Witterung Ende März bis Anfang / Mitte April Verfahren: Das am häufigsten praktizierte Aussaatverfahren bei Zuckerrüben ist die Mulchsaat. Durch die schonende Bearbeitung und die Mulchreste an der Oberfläche wird der Boden so vor Erosion und Verschlämmung geschützt |
- Saatgut
Das Rübensaatgut ist im Gegensatz zu anderem Kulturpflanzensaatgut pilliert. Das heißt, dass das eigentliche Saatgut mit einer Fungizid- und Insektizidhülle umgeben ist. Auf diese Weise ist die Rübe in ihrer Jugendentwicklung weitaus weniger anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. So kann der Pflanzenschutz anstelle einer Flächenbehandlung punktgenau erfolgen. |
- Sorten
Auf dem deutschen Markt sind etwa 30 Rübensorten zugelassen. Diese unterscheiden sich vor allem hinsichtlich Zuckerertrag und qualitätsbestimmender Inhaltsstoffe sowie verschiedener Resistenzen bzw. Toleranzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen. |
- Bestandsdichte
Auf einem Hektar wachsen zwischen 80.000 und 100.000 Rübenpflanzen. |
- Maßnahmen zur optimalen Rübenentwicklung
Damit auch der größtmögliche Zuckerertrag pro Hektar erreicht werden kann, sind verschiedene Maßnahmen vom Landwirt durchzuführen, die die Rübe in der Entwicklung fördern und schützen. Dazu gehören neben der vorangegangenen optimalen Bodenbearbeitung und Aussaat:
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- Düngung
Durch die Ernte von Feldfrüchten werden dem Boden Nährstoffe entzogen. Diese müssen dem Naturkreislauf durch Düngung wieder zugeführt werden. Wie auch beim Menschen sichert eine ausgewogene Ernährung der Pflanzen die Gesundheit und das Wachstum. Die Nährstoffversorgung richtet sich nach dem tatsächlichen Bedarf der Pflanzen. Um die notwendige Düngermenge zu ermitteln, wird von den Ladwirtenanhand von Bodenuntersuchungen zunächst der Gehalt an Nährstoffen festgestellt und anschließend der Bedarf durch Düngung gezielt ersetzt. |
- Pflanzenschutz mit Sachverstand
Die Gesunderhaltung der Pflanzen wird durch aufeinder abgestimmte Maßnahmen erreicht, wie z.B.
Die Auswahl dieser zielgerichteten Maßnahmen wird durch ein umfangreiches Beratungsangebot unterstützt. Die Landwirte schreiten erst dann mit Pflanzenschutzmitteln gegen Krankheiten und Schädlinge ein, wenn der zu erwartende Schaden teurer wird als seine Bekämpfung. |
- Rübenkrankheiten
Die wichtigsten Krankheiten sind: Bakterielle Blattflecken, Cercospora-Blattflecken, Echter Mehltau, Gürtelschorf, Herz- und Trockenfäule, Phoma-Blattfleckenkrankheit, Ramularia-Blattflecken, Rhizoctonia und andere Rübenfäulen, Rhizomania, Rübenrost, Späte Rübenfäule, Viröse Vergilbung, Wurzelbrand, ... |
- Schädlinge in Rüben
Die bedeutendsten Schädlinge sind: Blattläuse, Drahtwürmer, Erdflöhe, Moosknopfkäfer, , Rübenfliege, Rübenkopfälchen, Rübenzystennematoden, Springschwänze, Tausendfüßler, Wanzen,... |
- Unkräuter in Rüben
Häufig vorkommende Unkräuter sind: Ackerhellerkraut, Amarant, Bingelkraut, Erdrauch, Franzosenkraut, Flohknöterich, Hederich, Hirtentäschel, Hundspetersilie, Kamille, Kl. Brennessel, Klettenlabkraut, Knötericharten, Melde, Persischer Ehrenpreisarten, Raps, Stiefmütterchen, Storchschnabel, Taubnessel, Vogelmiere, Weißer Gänsefuß,... |
- Qualität und Produktsicherheit im Rübenanbau
Landwirte haben eine nachgewiesene Sachkenntnis im Umgang mit Boden, Wasser, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Der Zuckerrübenabau erfolgt somit nachhaltig unter Einhaltung hoher Umweltstandards. Alle auf den Zuckerrübenfeldern durchgeführten Maßnahmen werden von den Landwirten für die Rückverfolgbarkeit sorgfältig dokumentiert. Eine enge Kooperation zwischen Rübenanbauern und Zuckerfabriken gewährleistet die von den Verbrauchern geforderte hohe Qualität und Sicherheit aller aus der Zuckerrübe hergestellten Produkte. |