Lagerung und Mietenschutz

  • Mieten
         

Mieten sind das Zwischenlager für Rüben am Feldrand bis zum Abtransport in die Fabrik. Damit die Verladung, Vorreinigung und der Abtransport auch reibungslos funktionieren, müssen Mietenplatz und -form sorgfältig ausgewählt werden.  


Optimale Mietenform:

  • Breite: Etwa 7,50m (je nach Verlademaus und Abdeckung  mit Schutzvlies)
  • Höhe: 2,00 bis max. 3,50m (je höher die Mieten, um so besser sind die Rüben gegen Frost geschützt)
  • Länge: Bis zu 140m (angepasst an Vlieslänge)
  • Mietenschutz
         

Der Schutz von Rübenmieten ist sehr wichtig, da Witterungseinflüsse (Niederschläge, Frost etc.) zu hohen Zuckerverlusten führen können. Ferner wird durch die Abdeckung eine Abtrocknung der Rüben ermöglicht wodurch die anschließende Abreinigung verbessert wird. So verbleibt wertvoller Ackerboden auf dem Feld und wird nicht unnötig  transportiert.


Die Mieten werden ab Ende November mit Rübenschutzvlies abgedeckt. Die Mietenabdeckung ist auch vertraglich geregelt. In der Regel sind Landwirte zum Mietenschutz ab Mitte November verpflichtet. Bei zunehmender Kampagnelänge wird auch die Abdeckung der Rüben immer bedeutender.


Bei der Mietenabdeckung kann der Landwirt wählen, ob er in Eigenleistung abdeckt oder durch einen Dienstleister abdecken die Arbeiten erledigen  lässt.

  • Prozesse in der Rübe während der Lagerung
         

Die Rübe verbraucht während der Lagerung den gespeicherten Zucker, um ihre Stoffwechselprozesse aufrechtzuerhalten. Deshalb nimmt der Zuckergehalt der Rübe mit der Länge der Lagerung ab. Um die Benachteiligung einzelner Landwirte durch lange Lagerungen zu vermindern, gibt es den vertraglichen Spätlieferausgleich.


Bei starken, lang anhaltenden Frösten während des Lagerungszeitraumes gefrieren die Rüben, trotz einer optimal angelegten Miete mit Mietenschutz durch Rübenvlies. Das Einfrieren der Rüben an sich hat aber noch keine nachteiligen Auswirkungen auf die Qualität und Verarbeitbarkeit in der Fabrik.


Erst wenn die Rüben in den Mieten wieder auftauen, ergeben sich Probleme. Die Rüben verderben dann schneller und büßen erheblich an Qualität und Zuckergehalt ein. Die Qualitätsminderungen äußern sich beispielsweise durch Schimmel und Fäulnis, eine gummiartige Konsistenz der Rüben. Insbesondere die Konsistenzveränderungen führen zu Verarbeitungsproblemen in der Fabrik.