Pressemeldungen aus dem Jahr 2016

Rübenanbauer fordern fairen Wettbewerb am Zuckermarkt (07.09.2016)

Damit der Zuckermarkt auch künftig funktioniert muss die Politik nach Auffassung des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) für faire Wettbewerbsbedingungen  sorgen. Dies ist die Botschaft des diesjährigen Verbandstages auf Burg Warberg bei Helmstedt. Der Verbandsvorsitzende Helmut Bleckwenn forderte in diesem Zusammenhang die Abschaffung der gekoppelten Zahlungen für den Rübenanbau in zehn EU-Mitgliedstaaten. Auch auf dem globalen Zuckermarkt müsse sich die EU-Kommission künftig für die Belange von Rübenanbauern und Zuckerunternehmen stark machen. „Länder wie Brasilien, Indien und Thailand fördern massiv den Anbau von Zuckerrohr. Dagegen wird die EU zu einem der am wenigsten regulierten Zuckermärkte weltweit. Ohne faire Spielregeln innerhalb und außerhalb der EU stehen wir im internationalen Wettbewerb vor sehr großen Herausforderungen“, so Bleckwenn wörtlich. Ein weiterer Zugang von Drittländern zum EU-Zuckermarkt im Rahmen von Freihandelsabkommen dürfe es deshalb nicht geben. Aufgrund der bereits eingeleiteten Marktliberalisierung wird die in Kürze beginnende Rübenernte die letzte unter der Zuckerquotenregelung sein. Letztmalig gilt dann auch der vom EU-Ministerrat festgesetzte Rübenmindestpreis. Ab 2017 unterliegen dann Mengen und Preise den klassischen Marktkräften von Angebot und Nachfrage.

Gute Ernteerwartungen

Für die bevorstehende Rübenernte erwartet der DNZ einen durchschnittlichen Zuckerertrag von 13 bis 14 Tonnen je Hektar im Verbandsgebiet. Dieser wird damit höher als im Vorjahr ausfallen und auch über dem fünfjährigen Ertragsmittel liegen.

Die Anbaufläche wurde in 2016 wieder leicht ausgedehnt und beläuft sich auf knapp 120.000 Hektar. Nach aktueller Einschätzung wird die Zuckererzeugung etwas höher ausfallen als im vergangenen Jahr. Ein kleiner Teil der Rübenernte wird wiederum zu Bioethanol verarbeitet bzw. an Biogasanlagen geliefert. Die sechs Zuckerfabriken im Verbandsgebiet wollen die Verarbeitung zwischen dem 13. und 20. September aufnehmen und voraussichtlich Anfang bis Mitte Januar abschließen.

Marktaussichten verbessert

Auf dem Zuckermarkt hat sich die Lage wieder entspannt. Nach der mit Abstand von zwei Monaten bekannt gemachten EU-Preisberichterstattung lag der Abgabepreis für Weißzucker im Juni 2016 bei 436 Euro je Tonne. Experten rechnen für die kommenden Monate mit einem weiteren Preisanstieg. Recht erfreulich stellt sich die Situation auf dem Weltmarkt dar. Hier notiert die Weißzuckerbörse in London für die aktuellen Terminkontrakte sogar im Bereich von 480 Euro je Tonne.
Neuer Jahresbericht vorgestellt

Anlässlich des Verbandstages wurde der neue Jahresbericht vorgestellt. Dieser ist in Kürze auch im Internet unter www.dnz.de abrufbar.

Download der Pressemitteilung

 

Neue Vertragsbedingungen für 2017  (20.05.2016)

Verhandlungen von Nordzucker und DNZ abgeschlossen

Der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer e.V. (DNZ) und die Nordzucker AG haben sich auf die Vertragsbedingungen zur Lieferung von Zuckerrüben ab dem Anbaujahr 2017 verständigt. Die Rübenanbauer können zwischen zwei Preismodellen und einjährigen bzw. dreijährigen Vertragslaufzeiten wählen. Die vollständigen Vertragsangebote werden in Kürze im AgriPortal auf www.agriportal.nordzucker.de freigeschaltet.

Mit der erzielten Einigung haben nun auch die Rübenanbauer in Norddeutschland Planungssicherheit für die Zeit nach dem Auslaufen der Zuckerquotenregelung ab dem Jahr 2017.Nordzucker bietet künftig allen bisherigen Rübenanbauern neben einem 1-Jahresvertrag mit zwei Preismodellen auch einen 3-Jahresvertrag an.

Neben einem Festpreis von 29 Euro je Tonne inklusive Nebenleistungen kann der Rübenanbauer auch den variablen Rübenpreis in Abhängigkeit vom Zuckererlös wählen. Bei einem Zuckerpreis von 425 Euro je Tonne liegt dieser bei 30,17 Euro je Tonne Rübe und erreicht bei 450 Euro je Tonne Zucker ein Niveau von 31,90 Euro je Tonne. Zusätzlich wird ein 3-Jahresvertrag zum Festpreis von 31Euro je Tonne Rüben angeboten. Alle Preisangaben basieren auf dem fünfjährigen Nordzucker-Durchschnitt für den Zuckergehalt von 17,9 Prozent sowie einer Rübenmarkvergütung von 3 Euro und einem durchschnittlichen Ausgleich für Früh- und Spätlieferung von 1,30 Euro je Tonne Rüben.

„Mit den erzielten Preisabschlüssen liegen wir auf einem niedrigeren Niveau als wir es bisher gewohnt waren. Dennoch kann sich unser Verhandlungskompromiss im Vergleich zu den Angeboten anderer Zuckerunternehmen in Europa sehen lassen“, kommentiert DNZ-Verhandlungsführer Hans-Heinrich Philipps das Ergebnis. Auch Nordzucker-Agrarvorstand Dr. Lars Gorissen blickt zuversichtlich nach vorne: „Die neuen, flexiblen Vertragssysteme sichern die Wettbewerbsfähigkeit des Rübenanbaus, gewährleisten die notwendige Lieferstabilität und bieten unseren Anbauern attraktive Konditionen. Das ist ein gemeinsamer Erfolg, der die starke Partnerschaft zwischen uns und unseren Anbauern untermauert.“

Ab 2017 entfallen die bisher von der EU verordneten Vermarktungsquoten für die Zuckerunternehmen und der Rübenmindestpreis für die Landwirte. Auf Grundlage der neuen Rechtsvorschriften müssen alle Liefer- und Zahlungsbedingungen zwischen Zuckerfabriken und Anbauerverbänden ausgehandelt werden. Bereits seit eineinhalb Jahren sind die Zuckerpreise auf dem europäischen Binnenmarkt stark unter Druck. Für die Zeit ab 2017 ist mit einem nochmals verschärften Wettbewerb zu rechnen. „Nordzucker und DNZ sind überzeugt davon, mit dem jetzt verabschiedeten Vertragswerk den kommenden Herausforderungen der Märkte wettbewerbsstark entgegentreten zu können. Gemeinsam wollen die die Zukunft auf dem Zuckermarkt aktiv mitgestalten“, so das Fazit des DNZ-Vorsitzenden Helmut Bleckwenn.

Die rund 7.000 Zuckerrübenanbauer erhalten in Kürze detaillierte und umfassende Informationen zu den Vertragsmodalitäten. Ab dem 30. Mai 2016 kann dann der Vertrag im AgriPortal gezeichnet werden. Dort können dann auch die Vertragsmengen auf die verschiedenen Preismodelle aufgeteilt werden.

Download der Pressemitteilung