Biokraftstoffe wichtig für Klimaschutz

In der aktuellen Diskussion über Klimaschutz im Verkehr haben Mitte März zehn Verbände der Agrar- und Energiewirtschaft (s. u.) ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Darin warnen sie vor den Konsequenzen, die eine Absenkung der Obergrenze für Biokraftstoffe mit sich bringen würde. Sie befürchten negative Folgen für Klimaschutz, Kraftstoffversorgung und die heimische Futtermittelproduktion. Auch landwirtschaftliche Fruchtfolgen sowie die Bioökonomie würden leiden, mahnen die Verbände.

Biokraftstoffe können in Deutschland jährlich weit mehr als zehn Millionen Tonnen CO2 einsparen. „Ohne flüssige und gasförmige nachhaltige Biokraftstoffe würden die gesetzlichen Vorgaben zum Klimaschutz in den kommenden Jahren im Sektor Verkehr noch deutlicher verfehlt werden“, so die Warnung der Verbände. Sie unterstreichen, dass der Klimaschutzbeitrag von Biokraftstoffen kurz- und mittelfristig nicht zu ersetzen sei. In Anbetracht des Zeitdrucks beim Klimaschutz und den drohenden Strafzahlungen aus europarechtlichen Klimaschutzverpflichtungen könne nicht auf nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse verzichtet werden. Stattdessen bedürfe es einer umfassenden Strategie, um eine zügige und fortlaufende Absenkung des hohen Anteils fossiler Energie im Straßenverkehr von heute über 93 Prozent zu erreichen, so das Verbändepapier weiter.

Mit dem vom Bundesumweltministerium geforderten Wegfall von Biokraftstoffen würde zudem Deutschlands Abhängigkeit von Energie- und Futtermittelimporten steigen. So stellten Biokraftstoffe 2021 rund 3,7 Millionen Tonnen klimafreundlichen Kraftstoff und 3 Millionen Tonnen Futtermittel zur Verfügung. Diesen Beitrag zur sicheren heimischen Energie- und Ernährungsversorgung sehen die Verbände der Agrar- und Energiewirtschaft gefährdet. Zudem drohe der Verlust einer strategischen Energiereserve sowie tausender Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Das Positionspapier steht u. a. beim Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) online als Download zur Verfügung:

www.bdbe.de

Zu den unterzeichnenden Verbänden gehören der Bundesverband Bioenergie, der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft, der Deutsche Bauernverband, der Fachverband Biogas, der Grain Club, OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland, der Mittelstandsverband abfallbasierter Kraftstoffe, die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen und der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie.