Aktuelle Meldungen 2025

Niedersächsischer Zuckerrübentag in Barum

10.06.2025 Bei bestem Feldtag-Wetter fanden am vergangenen Mittwoch etwa 650 Besucher den Weg nach Barum. Auf dem Betrieb von Jan-Wilhelm Strampe konnten sich die Rübenanbauer über aktuelle Entwicklungen auf dem Acker informieren.

Manfred Tannen, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, begrüßte die Besucher und eröffnete die Ausstellung unter dem Motto modern.rentabel.nachhaltig. An sechs Stationen wurden Versuche zum Zwischenfruchtanbau, Düngung, Herbizideinsatz, Pillierung, Alternative Unkrautregulierung und Sorten gezeigt.

Zahlreiche Aussteller präsentierten darüber hinaus ihr Angebot aus Züchtung, Düngung und Pflanzenschutz. Bei Bratwurst und Kuchen fand an den Ständen ein reger Austausch mit Berufskollegen und Beratern statt.

Gemeinsame Ausrichter des Feldtages waren die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Nordzucker, die ARGE NORD e. V. sowie der Rübenanbauer- und Aktionärsverband Nord e. V.

Position der europäischen Rübenanbauer zu Pflanzenschutz und Biokontroll-Methoden

02.06.2025 Vor dem Hintergrund der geplanten Überarbeitung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009, die das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln in der EU regelt, hat die Vereinigung der europäischen Rübenanbauer (CIBE) ein Positionspapier veröffentlicht. Dieses dient verschiedenen Lobbying-Aktivitäten in den kommenden Monaten. Ein wichtiger Punkt ist die geplante beschleunigte Zulassung von biologischen Mitteln zur Schädlingsbekämpfung. Der Verband macht auf den Rückgang von Wirkstoffen für den Zuckerrübenanbau mit den einhergehenden wirtschaftlichen Folgen für die Betriebe aufmerksam.

Biologische Kontrollmethoden können den chemischen Pflanzenschutz bisher nur ergänzen, nicht aber ersetzen. Ihre Einführung verläuft derzeit langsam, unter anderem wegen regulatorischer Verzögerungen und mangelnder Wirksamkeit. Zudem macht die CIBE deutlich, dass langwierige, aufwendige, kostenintensive und risikobehaftete Zulassungsverfahren dazu führen, dass kaum mehr Anträge auf neue Wirkstoffe in der EU gestellt werden. Dies zeigt, dass hier dringend Handlungsbedarf erforderlich ist, um Innovation nicht ausschließlich außerhalb der EU stattfinden zu lassen.

Das Thema Pflanzenschutzmittel für Zuckerrüben sowie der Vorschlag der Kommission für ein beschleunigtes Verfahren zur Zulassung/Inverkehrbringung von Biokontroll-Mitteln wurden kürzlich dem Direktor der Generaldirektion Landwirtschaft (DG AGRI, Herr Gijs Schilthuis) als auch mit dem Direktor der Generaldirektion für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG SANTE, Herr Klaus Berend) erörtert. Es war zu erwarten, dass die EU-Institutionen nichts Konkretes vorlegen konnten, um das Anliegen der Rübenanbauer zu adressieren. Sie konnten jedoch bestätigt, dass Ende 2025 ein Gesetzesvorschlag veröffentlicht werden soll, mit dem die Zulassung von Biokontroll-Mitteln beschleunigt werden soll.

Vor dem Hintergrund der laufenden Diskussion über Biokontrolllösungen und den geplanten Gesetzesvorschlägen zur beschleunigten Zulassung empfiehlt die Europäische Rübenanbauervereinigung (CIBE) folgende Maßnahmen:

  • Keine weitere Nichtverlängerung oder Verbote von Wirkstoffen, solange keine wirksamen und erschwinglichen Alternativen verfügbar sind.
  • Einrichtung einer Notfall-Arbeitsgruppe, sobald die Nachhaltigkeit oder Rentabilität bestimmter Kulturen bedroht ist, um notwendige Maßnahmen (regulatorisch, forschungsbezogen usw.) einzuleiten.
  • Einführung unbefristeter Wirkstoffzulassungen, die nur bei neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen erneut geprüft werden, basierend auf Einzelfallbewertungen anstelle eines pauschalen Risikoverfahrens.
  • Einführung eines Nutzen-Risiko-Ansatzes bei der Zulassung von Wirkstoffen zur Bekämpfung schädlicher Organismen – mit Ausgleich zwischen landwirtschaftlicher Produktion, Ernährungssouveränität und wirtschaftlicher Tragfähigkeit der Betriebe.
  • Abschaffung der Möglichkeit nationaler Beschränkungen durch Mitgliedstaaten, die den EU-weiten Zulassungsprozess untergraben.
  • Einführung der Bestimmung, dass eine in einem Mitgliedstaat erteilte Zulassung für eine bestimmte Kultur automatisch für dieselbe Kultur in allen EU-Staaten gilt, um regulatorische Kohärenz und Effizienz zu gewährleisten.
  • Einführung eines europäischen Zulassungssystems für Pflanzenschutzmittel.
  • Paradigmenwechsel bei der Risikobewertung: Nicht nur das theoretische Gefährdungspotenzial, sondern das tatsächliche Risiko unter landwirtschaftlichen Bedingungen sowie mögliche Minderungsmaßnahmen sollten berücksichtigt werden.
  • Anwendung von Artikel 4 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 auf Grundlage belegter Nachweise in den Anträgen, anstatt automatisch anzunehmen, dass die Bedingungen (z.?B. keine andere Bekämpfungsmöglichkeit verfügbar) nicht erfüllt seien, nur weil theoretisch mechanische Alternativen existieren – unabhängig von deren Wirksamkeit oder wirtschaftlicher Umsetzbarkeit.
  • Erhalt der Möglichkeit für zeitlich begrenzte Notfallzulassungen gemäß Artikel 53 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 – besonders wichtig im Kontext des Klimawandels.
  • Reaktivierung von Artikel 30 derselben Verordnung, um vorläufige Zulassungen und deren Verlängerungen bis zur endgültigen Entscheidung zu ermöglichen.
  • Keine Definition von Biokontrolllösungen zulasten fundierter Wirksamkeitsprüfungen, da deren breite Anwendung von überzeugender Schädlingskontrolle abhängt. Biokontrollmittel sind Teil eines umfassenden Werkzeugkastens und sollen andere Methoden (inkl. chemischer PSM) ergänzen.
  • Biokontrollmittel dürfen keine negativen Auswirkungen auf konventionelle Lösungen haben; ihre Zulassung darf nicht die Zulassung anderer – einschließlich chemischer – Wirkstoffe beeinträchtigen.
  • Keine weiteren Einschränkungen bei der Integrierten Pflanzenschutzstrategie (IPM), sondern flexible Umsetzung ohne starre Rangfolge der Maßnahmen. In manchen Sektoren sind IPM-Praktiken bereits etabliert.
  • Abbau bürokratischer Hürden: Die mit der EU-Verordnung Nr. 2023/564 eingeführte elektronische Dokumentationspflicht für PSM sollte zumindest verschoben werden.
  • Einführung wirksamer Reziprozitätsmaßnahmen in Handelsabkommen, etwa durch Gleichstellung bei phytosanitären Standards, um Wettbewerbsverzerrungen durch Drittstaaten zu vermeiden.
  • Aktivierung von Schutzklauseln in Handelsabkommen, sobald die Rentabilität bestimmter EU-Agrarsektoren bedroht ist – nicht erst bei bereits eingetretenen Marktverwerfungen.
  • Stärkung der Rückstandskontrollen (MRL) bei Importen und Berücksichtigung der bei der Erzeugung verwendeten PSM – insbesondere solcher, die in der EU nicht mehr zugelassen sind.

 

Zuckerrübenanbau – Natürlich. Nachhaltig.

A. Windt (NZ) und N. Kynast (DNZ)

26.05.2025 Natürlich. Nachhaltig. – so lautet die neu gestartete Informationskampagne des DNZ. Mit einem Feldrandschild, einem informativen Flyer und Beiträgen in den sozialen Medien möchten wir zeigen, wie klimafreundlich, regional und zukunftsfähig der Anbau und die Verarbeitung von Zuckerrüben bereits heute ist.

Das Feldrandschild ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Nordzucker. Gemeinsam wollen wir in der Feldmark darauf aufmerksam machen, dass in der Zuckerrübe nachhaltiger Zucker direkt vor der Haustür wächst. Das Schild zeigt, Zuckerrüben sind leistungsstark und effizient: Durch moderne Anbaumethoden erzielen wir heute mehr Zuckerertrag bei gleichzeitig geringerem Düngeeinsatz. Sie sind bodenfreundlich – ihr tiefes Wurzelwerk und die Pflanzenreste verbessern die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben. Und sie sind vielseitig nutzbar: Neben Zucker entstehen bei der Verarbeitung auch Tierfutter, Dünger und erneuerbare Energieträger.

Ein Blick über den Tellerrand – Zuckerrohrernte in Australien

28.04.2025 Die letzte Rübenkampagne war für die Australier ein stetiges Auf und Ab.
Nasse Witterung, Arbeitskräftemangel, Arbeitskonflikte und eine schlechte Mahlleistung verlängerten die Zuckerrohrkampagne bis in den Januar. Die australischen Fabriken haben etwa 27,3 Millionen Tonnen Zuckerrohr verarbeitet. Über eine Million Tonnen Zuckerrohr konnte allerdings nicht geerntet werden – das entspricht der Menge, die eine Fabrik in normalen Jahren verarbeiten würde. Obwohl für die Ernte 2024 keine Rekorderträge erwartet wurden und die hohen Zuckerpreise auf dem Weltmarkt Hoffnung gaben war der Abschluss der Kampagne ehr frustrierend.

Während der herausfordernden Kampagne konnten dennoch einige Erfolge erzielt werden: Im März brachte der australische Anbauerverband CANEGROWERS mit einem neuen Projekt den Zuckerrohr in die Klassenzimmer von Queensland – dabei wird den Schülern aufgezeigt, wie Zuckerrohr angebaut, verarbeitet und verwendet wird. Das Ziel dabei ist, den Kindern die Möglichkeit zu geben, die Branche kennen- und verstehen zu lernen. Das Motto dabei lautet: „Zuckerrohr – vom Feld in die Tüte.“ Langfristig geht es darum, ein Verständnis und eine Wertschätzung für die Rolle des Zuckerrohrs in Australiens Lebensmittelsystem, Wirtschaft und Umweltlandschaft aufzubauen. Ein weiterer Höhepunkt der Kampagne war die „Sugar Cubed“ – eine neu ins Leben gerufene Konferenz der Branche. Der Schwerpunkt der Konferenz lag auf der Zukunft der Zuckerrohrwirtschaft. Themen waren unter anderem, wie eine auf Zuckerrohr basierende nachhaltige Flugkraftstoffindustrie aussehen könnte, wie die Landwirtschaft rentabler gemacht werden kann und wie Australiens nachhaltig produzierter Zucker Zugang zu mehr globalen Märkten erhalten kann. Gleichzeitig befasste sich die Konferenz mit der Frage, wie Landwirte, Forscher und politische Entscheidungsträger besser zusammengebracht werden können.

Das neue Zuckerrohrjahr startete für die australischen Landwirte ähnlich frustrierend, wie die letzte Kampagne endete. Zum Beginn des Jahres wurden einige Zuckerrohrflächen in Nord-Queensland durch Überschwemmungen stark beschädigt. Für die Aufräumarbeiten und die Neupflanzung des Zuckerrohrs in den Überschwemmungsgebieten hat CANEGROWERS bereits Mittel für die Wiederherstellung beantragt. Owen Mekens, Geschäftsführer der CANEGROWERS, bilanzier das Zuckerrohrjahr wie folgt:

„Rückblickend war das vergangene Jahr alles andere als einfach. Aber es hat uns auch daran erinnert, was die Branche gut kann – sich anpassen, sich einsetzen und zusammenarbeiten, um Probleme zu lösen, wenn sie entstehen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, um die Leistung der Fabriken zu verbessern, den saisonalen Arbeitskräftemangel zu bewältigen, die Herausforderungen im Erntesektor zu meistern und sicherzustellen, dass die Regierungspolitik mit den realen Bedürfnissen der Landwirte Schritt hält. Es besteht kein Zweifel, dass die Branche in einem komplexeren Umfeld als je zuvor agiert. Aber mit Zusammenarbeit, intelligenter Planung und der Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln, hat der australische Zuckerrohranbau eine solide Grundlage, auf der er aufbauen kann.“

Klimaschutzstrategie des niedersächsischen Landvolks veröffentlicht

31.03.2025 Das Landvolk Niedersachsen hat eine Klimaschutzstrategie für die niedersächsische Landwirtschaft erarbeitet, in der Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele des Landes für den Sektor Landwirtschaft beschrieben werden. Der DNZ hat sich mit einem Beitrag für den Zuckerrübenanbau daran beteiligt, welcher ab Seite 44 eingebettet ist. Darin werden Aspekte des Rübenanbaus in Bezug auf Klimawirksamkeit und Nachhaltigkeit erläutert sowie die bereits erreichten Leistungen beschrieben.

Hintergrund ist die in Kürze erwartete Veröffentlichung der Niedersächsischen Klimaschutzstrategie, mit der das Bundesland Klimaneutralität bis 2040 anstrebt. Zusammenfassend stellt das Landvolk u.a. fest, dass die niedersächsische Landwirtschaft bereits sehr klimaeffizient arbeitet. Eine Abwanderung der Produktion ins Ausland würde zwar der Klimabilanz in Niedersachsen zugutekommen, jedoch für den Klimaschutz im Allgemeinen kontraproduktiv sein. Eine nachhaltige Effizienzsteigerung der landwirtschaftlichen Produktion ist der beste Weg zur weiteren Verbesserung der Klimaeffizienz, steht jedoch im Spannungsfeld mit Biodiversitätsschutz und Tierwohl. Die Landwirtschaft dürfte nicht zwischen diesen Interessen aufgerieben werden; stattdessen ist eine kohärente politische Steuerung notwendig. Um ihren Beitrag zum Klimaschutz weiter zu erhöhen, benötigt die niedersächsische Landwirtschaft verlässliche Rahmenbedingungen, finanzielle Unterstützung, politische Reformen und Bürokratieabbau. 

Die ausführliche Version der Klimaschutzstrategie des Landvolkes finden Sie hier: Klimaschutzstrategie Landvolk Niedersachsen

Eine Zusammenfassung der Kernpunkte finden Sie hier: Kernpunkte Klimaschutzstrategie

Nach der Kampagne ist vor der Aussaat

10.03.2025 Das sonnige Frühlingswetter der letzten Tage wurde im Verbandsgebiet genutzt, um die Rübendrillmaschinen auszuwintern. Die milden Bedinungen bieten bereits gute Vorraussetzung für die Rübenaussat. Obwohl der Boden noch nicht nachhaltig erwämt ist und die Temperaturen in den Nächten einsetellig sind wurden vereinzelt schon die ersten Rüben in die Erde gebracht.

„Längste Rübenkampagne mit bestem Zuckerertrag“

17.02.2025 Die außergewöhnlich lange Kampagne 2024/25 wurde zum Ende der letzten Woche in allen sechs Zuckerfabriken des DNZ-Verbandgebietes abgeschlossen. In fünfeinhalb Monaten ist es gelungen, sämtliche gewachsene Rüben zu verarbeiten. Durch die überraschend guten Witterungsbedingungen blieb die Verarbeitbarkeit bis zur letzten Rübe bestehen.

Dass sich das Rübenjahr 2024 so positiv entwickeln konnte, war nach der späten und teilweise nassen Aussaat sowie den heterogenen Beständen im Sommer nicht zu erwarten. Aufgrund der erwarteten großen Rübenmengen begann die Verarbeitung bereits in der letzten August-Woche und lange Zeit bestand große Ungewissheit über mögliche Beeinträchtigungen durch Witterungseinflüsse während des Winters. Bis auf einen größeren Schaden im Werk Schladen liefen die sechs Zuckerfabriken im Verbandsgebiet über fast 170 Tage länger als je zuvor und ohne weitere nennenswerte Störungen.

Vielerorts wurden im Verbandsgebiet außerordentlich hohe Rübenerträge erzielt – allerdings bei enttäuschenden Zuckergehalten. Mit 85 Tonnen je Hektar Rübenertrag und 16,9 Prozent Zuckergehalt liegt der durchschnittliche Zuckerertrag je Hektar im DNZ-Verbandsgebiet bei 14,4 Tonnen je Hektar – und damit so hoch wie nie zuvor.

Der DNZ bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten, die zum Gelingen dieser außergewöhnlichen Rübenkampagne beigetragen haben. Ohne die zahlreichen Mitarbeiter in der Rübenlogistik und in den Zuckerfabriken wären diese Herausforderung nicht zu meistern gewesen. Ein besonderer Dank gilt auch den Kolleginnen und Kollegen in den Verbandsgeschäftsstellen für ihr tatkräftiges Engagement zum Wohle aller Verbandsmitglieder.

 

Der Landvolk Pressedienst für Niedersachsen berichtet wie folgt über die Kampagne 2024:

Erträge im Spitzenbereich, aber Zuckergehalte enttäuschen – Landvolk Niedersachsen Landesbauernverband e.V.

Die Ukraine gibt der EU Einblick in ihren Agrarmarkt

03.02.2025 Der Ukrainische Business Club (UCAB) hat gemeinsam mit dem Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine einen Ausblick auf den ukrainischen Agrarmarkt vorgestellt. Das Dokument enthält Informationen zu Produktionsdaten pflanzlicher und tierischer Erzeugnisse sowie Einflussfaktoren auf die Marktentwicklungen. Auch der Zuckermarkt wird beleuchtet. Im Vermarktungsjahr 2024/25 wurden in der Ukraine Zuckerrüben auf einer Fläche von 258.000 Hektar angebaut – einer Steigerung von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Mit Beginn des Krieges stieg die Zuckerrübenanbaufläche in der Ukraine aufgrund der eingeschränkten Exportmöglichkeiten für andere Kulturen. Das Ertragsniveau 2024 lag mit 47,7 t/ha 9,1 % unter dem Ertrag des Vorjahres, was auf mangelnde Niederschläge sowie hohe Luft- und Bodentemperaturen zurückzuführen ist. Das Land rechnet mit einer Zuckerproduktion von rund 1,7 Millionen Tonnen Zucker. Vor dem Krieg lag der Inlandsverbrauch von Zucker bei 1,1 Millionen Tonnen. Im Vermarktungsjahr 2024/25 wird aufgrund der schrumpfenden Bevölkerung ein Rückgang auf 0,9 Millionen Tonnen prognostiziert. Im Vermarktungsjahr 2023/24 exportierte das Land 691.000 Tonnen Zucker (67,0 % mehr als im vorherigen Vermarktungsjahr). Dieses Wachstum war auf die Exportmöglichkeiten in die EU-Staaten zurückzuführen, da der Inlandsverbrauch stark zurückging und der Export in traditionelle Märkte per Schiff nicht möglich war. Im Jahr 2024 wurden mit der Einrichtung eines ukrainischen See-Exportweges die Lieferungen in die traditionellen Märkte Afrikas und des Nahen Ostens wieder aufgenommen. Für das Vermarktungsjahr 2024/25 wird ein Export von 730.000 Tonnen erwartet, mit einem steigenden Anteil an Lieferungen in traditionelle Märkte.

Den vollständigen Bericht können Sie hier lesen (Zucker: S. 18).

Gespräch zu Mercosur mit EU-Parlamentarier Bernd Lange

Von links nach rechts: Dr. Tom Pielhop und Nora Lahmann (beide Landvolk), Dr. Heinrich-Hubertus Helmke (DNZ), den Europaabgeordneten Bernd Lange, Landtagsabgeordnete Dörte Liebetruth, Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers sowie Natascha Henze. Foto: Landvolk

31.01.2025 Vergangene Woche fand ein Gespräch zwischen MdEP Bernd Lange (SPD) und Vertretern des Niedersächsischen Landvolkes über das MERCOSUR-Abkommen statt. Der DNZ wurde durch Geschäftsführer Dr. Heinrich-Hubertus Helmke vertreten. Bernd Lange ist Vorsitzender des Handelsausschusses im EU-Parlament und seit vielen Jahren Europaparlamentarier mit einem großen globalen Netzwerk. Unter Leitung des Landvolk-Vizepräsidenten Jörn Ehlers haben die Vertreter der niedersächsischen Landwirtschaft mögliche Auswirkungen auf die verschiedene Produktbereiche erörtert. So konnte für Zucker u.a. dargelegt werden, dass die Produktionskosten in den Mercosur-Staaten nicht einmal halb so hoch sind wie in der EU. Darüber hinaus unterliegen Menschen- und Arbeitsrechte sowie Nachhaltigkeitsanforderungen in der EU weit höheren Standards als in Lateinamerika. Das Abkommen muss im Kontext mit anderen Freihandelsabkommen und den steigenden Importen aus der Ukraine beurteilt werden. Wird Zucker zukünftig von Mercosur und der Ukraine frei importiert, drohen der Branche massive Einbrüche. Der Ratifizierungsprozess durch die EU-Institutionen (Ministerrat und Parlament) wird sich voraussichtlich noch bis 2026 hinziehen. Derzeit haben alle EU-Mitgliedstaaten außer Frankreich ihre Zustimmung signalisiert. Die Verabschiedung des Abkommens muss mit der üblichen qualifizierten Mehrheit erfolgen, die demnach aber gesichert erscheint. Herr Lange steht auch zukünftig für weitere Gespräche zur Verfügung. Bezüglich der Zuckerwirtschaft ist er auch in die noch zu verhandelnde Anschlussregelung für die Handelsbeziehungen mit der Ukraine eingebunden. Hier dürfte es mit Blick auf den langfristig angestrebten Beitritt zur EU noch erheblichen Diskussionsbedarf geben.