Rübenernte und Kampagne

  • Beginn Rübenernte
         

Zeitraum: Anfang/Mitte September
Abhängig von: Witterung und erwarteter Rübenerträge

Die Rübenernte beginnt für gewöhnlich eine Woche bevor die Zuckerfabriken mit der Verarbeitung starten. Ein Vorteil bei früh gerodeten Rüben ist meist die bessere Witterung und die Möglichkeit die nachfolgende Frucht unter guten Bedingungen auszusähen. Nachteilig ist allerdings, dass die Rübenentwicklung bis Ende Oktober weitergeht. Sowohl die Rübenerträge als auch die Zuckergehalte steigen bis dahin weiter an.


Da eine möglichst vollständige Auslastung der Rübenfabrik angestrebt wird, sind frühe Rodetermine nicht zu vermeiden. Um Ertragsnachteile bei Frührodung auszugleichen, bekommen die Landwirte einen vertraglichen festgelegten Frühlieferausgleich.

  • Ende Rübenernte
         

Zeitraum: Mitte November
Abhängig von: Witterung und Rübenerträgen


Das Ende der Rübenernte richtet sich ebenfalls nach der Witterung und den zu erntender Rübenmengen. Schlechtes Wetter hat einen enormen Einfluss auf die Ernte. Nach hohen Niederschlagsmengen bleibt mehr Erde an den Rüben haften und beeinflusst den weiteren Ablauf von Lagerung, Transport und Verarbeitung der Rüben. Oft muss bei starkem Regen die Ernte auch unterbrochen werden. Anhaltender Frost kann ebenfalls zu großen Problemen und Verzögerungen bei der Rübenernte führen.  

  • Kampagne
         

Kampagne bezeichnet grundsätzlich den Verarbeitungszeitraum für agrarische Rohstoffe, die nur für einen begrenzten Zeitraum lagerfähig sind. Die Rübenkampagne ist also die Dauer der Rübenverarbeitung in den Zuckerfabriken.


Zeitraum: Anfang September bis Mitte/Ende Januar
Abhängig von: Rübenmengen und Verarbeitbarkeit der Rüben


Die Kampagne endet nicht mit der Rübenernte, da die Fabriken möglichst lang ausgelastet sein sollen. Deshalb werden Zuckerrüben nach der Ernte in Mieten gelagert und bis in den Januar hinein in die Fabrik transportiert und dort verarbeitet.

  • Erntevorgang
         

Heute werden die Rüben zumeist mit selbstfahrenden Rübenrodern geerntet. Die Stundenleistung eines 6-reihigen Rübenroders liegt unter optimalen Bedingungen bei etwa 2 ha/Stunde. Der Erntevorgang in den Maschinen an sich lässt sich in folgende Schritte einteilen: 

  • Köpfen oder Entblättern der noch in der Erde steckenden Rübe 
  • Rüben mit den sogenannten Rodescharen aus der Erde heben
  • Aufnehmen der Rüben, vorreinigen über Siebbänder, Siebsterne oder Walzen
  • Sammeln der Rüben im Roderbunker und Abladen der Rüben am Feldrand (Mieten)
  • Ernteverluste
         

Das Ziel bei der Rübenernte ist, die Rüben möglichst schonend aus der Erde zu holen. In der Praxis können unter guten Bedingungen Rodeverluste von unter 3 % erreicht werden. Falsche Maschineneinstellungen, zu hohe Fahrgeschwindigkeiten und ungünstige Witterungsbedingungen können jedoch zu erhöhten Ernteverlusten führen. Um Rübenverlusten durch Verletzungen oder nicht optimales Köpfen vorzubeugen, werden Schulungen für die Roderfahrer sowie Informationsveranstaltungen für die Landwirte angeboten.